Jörg Jude Gebäudetechnik
Bauwerksabdichtung nach Din 18195
Hochwertig
genutzte Keller müssen dauerhaft gegen Feuchtigkeit aus dem Erdreich geschützt
sein. Die Anforderungen an die Abdichtung richten sich nach der Feuchtebelastung.
Die im August 2000 veröffentlichte Neufassung von DIN 18195 - 4 stuft die
Lastfälle der Feuchtebelastung neu ein. Sie unterscheidet jetzt zwischen
Bodenfeuchtigkeit, nichtstauendem Sickerwasser, vorübergehend aufstauendem
Sickerwasser und drückendem Wasser. Zusätzlich nimmt sie kunststoffmodifizierte
Bitumendickbeschichtungen sowie kalt selbstklebende Abdichtungsbahnen auf.
Mauerwerk ist in der Regel wegen seiner Saugfähigkeit als Untergrund für KMB
sehr gut geeignet. Unterputze und egalisierende Kratzspachtelungen sind in der
Regel nur erforderlich, wenn das Steinmaterial grobporös ist oder Putzrillen
aufweist Die allgemeinen Anforderungen an die Untergründe von Abdichtungen, wie
Frostfreiheit und Oberflächentrockenheit, müssen erfüllt werden.
Selbstverständlich ist es, dass nicht verschlossene Vertiefungen über 5 mm Tiefe
(z.B. Mörteltaschen) sowie nicht vermörtelte Stoßfugen mit einer Breite > 5 mm
mit Mörtel zu schließen sind. (Wie dies die DIN 1053 für die Ausführung von
Mauerwerk generell fordert). Kanten müssen vor dem Auftrag gefasst werden,
Kehlen sollten gerundet sein; dies kann jedoch auch insbesondere bei
zweikomponentigen Bitumendickbeschichtungen durch die Dickbeschichtung selbst
erfolgen In der Regel sind KMB auf einem durch Voranstrich vorbereiteten
Untergrund aufzubringen. Dieser „Voranstrich“ kann aber auch aus einer
Kratzspachtelung der KMB selbst bestehen.
Die KMB ist in mindestens zwei Arbeitsgängen aufzubringen. Der Auftrag kann beim
Lastfall Bodenfeuchtigkeit frisch auf frisch erfolgen und die
Trockenschichtdicke muss mindestens 3 mm betragen. Die dazu erforderliche
Nassschichtdicke muss vom Hersteller angegeben werden. Diese sollte an keiner
Stelle um mehr als 100 % überschritten werden, da sonst Durchtrocknungsprobleme
entstehen können. Bis zum Erreichen der Regenfestigkeit muss die Fläche
vor Regeneinwirkung geschützt werden. Wasserbelastung und Frosteinwirkung sind
bis zur Durchtrocknung der Beschichtung möglichst auszuschließen. Da
Schutzschichten erst aufgestellt werden dürfen, wenn die KMB ausreichend
durchgetrocknet ist, muss die Durchtrocknung überprüft werden.