Jörg Jude Gebäudetechnik
Betonrissverpressung
In
zug- oder schubbeanspruchten Bauteilen aus Stahlbeton entstehen Risse, die negative Einflüsse auf die Dauerhaftigkeit und die Gebrauchseigenschaften haben
können. Ab bestimmten Rissbreiten ist die Festigkeit des Bauteils nicht mehr gewährleistet, da durch den Riss Wasser und Sauerstoff sowie andere schädliche
Substanzen wie Salze an die Bewehrung gelangen können, die dann eine Korrosion des Stahls hervorrufen.
Zum dehnfähigen Verbinden von Rissen und Hohlräumen werden generell PUR-Injektionsharze verwendet. Bei unter Druck wasserführenden Rissen wird
objektbezogen entschieden, ob mit einem Injektionsschaumharz vorinjiziert werden muss. Die Injektion wird ohne Verdämmung über Bohrpacker ausgeführt. Zunächstwerden die Bohrlöcher wechselseitig zum Riss angeordnet. Der
Bohrlochabstand ist in Abhängigkeit von der Rissweite, der Bauteildicke und der temperaturabhängigen Verarbeitungszeit sowie der Viskosität des Materials zu wählen. Beim Füllen nicht wasserführender Risse werden diese vorab in der Regel mit Wasser durchgespült. Dadurch können die feuchtigkeitsreaktiven PUR-Harze auch bei trockenen Rissen ihre maximale Expansion erreichen